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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 139

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 139 - Die Aufruhrstifter koren darauf einen neuen Rat und setzten sich selbst an die Stelle der Toten und Vertriebenen.... Dies geschah im Jahre 1374 nach der Geburt unseres Herrn .... Die Vertriebenen und diejenigen, denen die Ihrigen gemordet worden waren, wurden gehaust und gehegt in allen Stdten und in der Fürsten Landen, in der Mark, zu Magdeburg, Halberstadt, Hildesheim, Lneburg, an der See in allen Stdten, welche ihnen dies erwiesen in Anbetracht ihrer Klage und der Gewalt, die an ihnen verbt worden war. Sie tasteten derer von Braunschweig Gut und Waren an in Drfern, in Stdten oder wo sie es sonst antrafen und in die Hand be-kamen, so da niemand mehr mit ihnen Handel und Kaufschaft haben wollte. Der Stapel war von Braunschweig hinweggelegt, und die Städte verwiesen sie aus der Hansen und des Kaufmanns Recht. Dazu wurde die Stadt schwer befehdet, so da sie davon in Ungemach kam und groen betrblichen Schaden; sie durften nicht aus den Toren hinausblicken und muten alles von den Herren kaufen, und das kostete viel Geld .... Die Stadt wurde machtlos; Rat und Brger verarmten, so da sie schwere Zise1), Mhlenpfennig und Scho auflegen muten, so da sie muten von der Mark geben zweimal acht Pfennige und acht neue Schillinge als Vorscho und darber; ja, wenn der Rat Geldbedarf hatte, so mute eine jede Ratsperson eine Mark auslegen. Und dies ging so hin bis in das siebente Jahr, da die Ge-schlechter drauen und die Bewohner der Stadt zu beiden Seiten mde wurden. Auch starben in dieser Zeit der Anfhrer viele, die jene an Leben und Gut ge-schdigt hatten. Nach dieser Zeit kamen die von Lbeck, Hamburg und Lneburg, denen dies von allen Hansestdten befohlen worden war, und sie verhandelten zwischen denen von Braunschweig und den Vertriebenen und entschieden, da die von Braun-schweig nach Lbeck vor die gemeinen Hansestdte so viele Männer senden muten, als sie gettet hatten. Die standen beschmt vor den Hansestdten und baten die Städte alle um Gottes und der lieben Frauen Willen, da man ihnen ihre Tat vergeben wolle: alles, was sie getan htten, das htten sie in hastigem Mute getan. Und sie baten weiter, da man sie wieder aufnehmen wolle in des Kauf-manns Gerechtigkeit und sie wieder zuliee bei der Hanse. Das geschah, und da-selbst wurde auch ausgemacht, da man die Geschlechter, die vertrieben worden waren, wieder in die Stadt aufnehmen und ihnen wiedergeben sollte, was man ihnen genommen hatte. Hiernach ritten die von Lbeck, Hamburg und Lneburg nach Braunschweig ein und fhrten die Geschlechter wieder zurck und machten dort einen Rat wieder, wie er frher war.... Ein jeder mute das wieder aus-liefern, was er aus ihren Husern genommen und fortgetragen hatte, unter Eid, und dazu sollten sie bauen eine Kapelle mit zwei Altren fr die Seelen der Toten, denen zur Hilfe und zum Trste, welche unschuldig gestorben waren. Dieser Vertrag wurde besiegelt in Schriften von der Gilde dem gemeinen Rate und von dem Rate den Gilden vor den obengenannten Stdten, da fortan aller Hader abgetan sein und niemand mehr etwas dazu tun, sich darum kmmern oder daran denken solle. Damit ritten die drei Abgesandten der Städte wieder von dannen. *) Kornzoll.

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 144

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 144 - volkreich und mit groartigen Gebuden geziert ist. In seinem Dome ruhen nicht wenige Kaiser, unter ihnen'rudolf, der als Urheber der sterreichischen Frsten-familie gilt. Argentina aber, Straburg, zeigt solchen Glanz und Schmuck, da nicht ohne Grund ihr der Name beigelegt ist Die bischfliche Kirche, Mnster genannt, prachtvoll aus behauenen Steinen erbaut, steigt als ein groartiges Kunstwerk empor; zwei Trme zieren sie, von denen der eine, der vollendet ist, ein wunderbares Werk, sein Haupt in den Wolken birgt. Auch andere Kirchen der Heiligen und Mnchsklster sind dort, glnzend durch Gre und Pracht, sowie ein ausgezeichnetes Rathaus und Gebude der Brger und Priester, die zu bewohnen Könige sich nicht zu schmen brauchten. Nicht leicht wirst du eine andere Stadt finden, welche Augsburg bertrifft, sei es, da du den Glanz der Stadt oder des Volkes und der Geistlichkeit Reichtum oder die stdtische Ver-fassung betrachtest. In Salzburg fehlt nichts, was zur Pracht eines glnzenden Gemeinwesens gehrt, magst du auf die ffentlichen oder die Werke einzelner schauen. Grer jedoch als dieses ist Regensburg, bemerkenswert durch die Kirche des seligsten Apostels Petrus und durch die steinerne Brcke der die Donau und mehrere Kirchen der Heiligen. In Osterreich sind mehrere nennenswerte Städte. Alle aber berstrahlt Wien. Hier der alte Sitz der Herzge von Osterreich, Palste, fr Könige geeignet, und Kirchen, die Italien bewundern knnte. Unter diesen ist die St. Stephanskirche bewunderungswerter, als wir mit Worten ausdrcken knnen____ Im Osten an der Oder liegt Breslau, aus Ziegelsteinen erbaut, nicht minder hbsch als mchtig, dessen Bischofssitz man einst den goldenen nannte. Im Preuenlande ragt hervor durch seinen Ruf Danzig, mchtig zu Land und zu Wasser. Zieht dessen Volk ins Treffen, so sollen sie nicht weniger als 50000 Krieger hinausfhren; zahlreiche Schiffe seiner Kaufleute segeln auf dem Baltischen Meere. Auch Thorn hat keinen geringen Namen; aber alle bertrifft Lbeck, mit den hchsten Gebuden und den schmuckreichsten Kirchen ausgestattet. So groß ist das Ansehen, die Macht dieser Stadt, da auf ihren Wink die drei mchtigen Reiche Dnemark, Schweden, Norwegen Könige einzusetzen oder abzusetzen pflegen. Lneburg, einst reich durch die Salzwerke, ist jetzt verarmt. Rostock und im Innern Mecklenburg sowie Hildesheim sind nicht zu verachten; Verden auch und das edle Braunschweig, Sitz der Sachsen, einst die Heimat der Ottone. Die alte Metropole Bremen, des Dnenvolkes Mutter in Christo, hat einen nicht ruhmlosen Namen. Auch Magdeburg gilt fr groß und hervorragend und ist der Sitz des Erzbischoss unter den Sachsen. Auch Merseburg mge niemand geringschtzen. Die Westfalen erfreuen sich der Städte Mnster, Osnabrck, Minden und Paderborn, die nicht gering zu achten sind, und Soest. In Franken am Main liegt Frankfurt, ein gemeinsamer Stapelplatz zwischen den Niederdeutschen und den Oberdeutschen; und, obgleich grtenteils aus Holz gebaut, doch mit mehreren steinernen Palsten geschmckt, in denen auch Könige wrdig aufgenommen werden knnten. Die stolzesten gottgeweihten Kirchen aber sieht man dort von behauenen Steinen. Eine steinerne Brcke von wunderbarer Lnge verbindet den kleineren Teil jenseit des Mains mit dem greren. Hier ist auch ein herrliches Rathaus, in dem oft die Kurfrsten zusammenkommen, der gemeinsame Angelegenheiten zu verhandeln, und hier whlen sie bei Erledigung des Reiches den Kaiser.

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 140

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 140 -83. Eine verhanste Stadt. A. Die Berhansung. 1375. Duelle: Beschlu der Tagfahrt zu Lbeck am 24. Juni 1375 i) bertragung aus dem Abdruck des "iddeu^ und anderen Akten der ^nfetage. Fürsten, Herren, Stdten, Rittem und Knechten, Landen und Leuten ist wohl offenbar und kund, da die von Braunschweig bel an den ehrlichen Leuten in ihrem Rate gehandelt haben---- Die gemeinen Städte an der See haben daher gewnscht, mit ihnen um dieser Sache willen zu verhandeln____; aber sie wollten mcht zur Tagung kommen. Zuletzt jedoch, da die Städte mit ihnen in Lneburg verhandeln lieen, weigerten sie sich, recht fr unrecht zu tun.... Da sie nun noch mcht daran denken, ihr Unrecht wieder gut zu machen, so sind die gemeinen Städte, die in der deutschen Hansa sind, unter Zustimmung der anderen Städte die zu threm Rechte gehren, mnniglich und mit ganzer Eintracht eins geworden da sie die von Braunschweig aus der Hansa und aus des Kaufmanns Recht und Freiheit ausstoen wollen, also da kein Kaufmann in Flandern, in England in Dnemark, in Norwegen, zu Nowgorod, noch an irgend einer Sttte, die in des Kaufmanns Recht ist, Gemeinschaft oder irgend welchen Handel mit ihnen haben darf, weder zu Lande, noch zu Wasser, weder im Ankauf, noch im Verkauf bei Verlust von Ehre und Gut. Auch soll man niemandem gestatten, ihnen irgend-welche Gter abzunehmen oder zuzufhren, wo immer man es nur verhindern kann. Auerdem sollen sie und ihre Gter in keiner Stadt, die in des Kaufmanns Recht ist, Geleite und Sicherheit haben... Alle angegebenen Manahmen sollen solange wahren, bis sie wegen der erwhnten Untat eine Shne leisten die reckt und mglich ist. ' ; B. Die Shne und Wiederaufnahme. 1380. Duelle: Shneurkunde der Stadt Braunschweig aus dem Jahre 1380. bertragung aus dem Abdruck be niederdeutschen Texte in den Hansa-Rezessen". Bi>. 2, Nr. 218. Wir Ratsherren und Brger der Stadt Braunschweig bekennen und bezeugen m dieser Urkunde vor allen, die sie sehen und lesen hren, da wir uns ein-trchtig mit den ehrlichen Herren und Ratmannen der Städte Lbeck, Hamburg und Lneburg, denen es von den gemeinen Seestdten befohlen ist, wegen der Geschichte, die gegen die ehrlichen Braunschweiger Leute, die Toten und Ver-triebenen, geschehen ist, auf eine vllige Bue geeinigt haben, .... wie hier auf-gezeichnet ist (es folgt zunchst die kirchliche Shne: man will eine Kapelle bauen, Messen stiften----). Ferner sollen zwei unserer Brgermeister und sechs andere ehrliche Leute aus Braunschweig nach Lbeck vor die gemeinen Städte kommen und in Gegenwart der Vertriebenen. . . sprechen: die Geschichte, die zu Braun-schweig geschehen ist, ist in blinder Hast geschehen und ist uns leid; wir wollen das mit unseren Eiden bezeugen, wenn anders ihr sie uns nicht vergeben wollt, und bitten euch um Gottes und unserer lieben Frauen willen, da ihr uns das *) Diese und die folgende Urkunde beziehen sich auf die Braunschweiger Ereignisse aus dem Jahre 1374 (vgl. Nr. 82). ' u 0 "

4. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 17

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Die Erffnung der Bahnlinie Nrnbergfrth. 7. Dezember 1835. Quelle: Bericht des Stuttgarter Morgenblattes. Fundort: Friedrich Schulze, Die ersten deutschen Eisenbahnen Nrnbergfrth und Leipzigdresden. Leipzig o. I. S. 1822. Am 7. Dezember morgens um 9 Uhr fand die feierliche Erffnung der Ludwigseisenbahn zwischen Nrnberg und Frth auf dem eingehegten Platze statt, welcher zu den: Verwaltungslokale der Eisenbahngesellschaft gehrt. Schon um 7 Uhr machte sich Nrnberg zu Fu, zu Pferd und zu Wagen auf den Weg, um zur rechten Zeit an Ort und Stelle zu sein. Gegen 8 Uhr waren bereits die meisten Aktionre und Direktoren, sowie die zu der Feierlichkeit ein-geladenen Gste von nah und fern versammelt. Man betrachtete lange Zeit den soliden Bau der Bahn, die zum Teil elegant gebauten Passagierwagen, neun an der Zahl; aber die freudigste und nicht zu erschpfende Aufmerksamkeit widmete man dem Dampfwagen selbst, an welchem jeder so viel Ungewhnliches, Rtsel-Haftes zu bemerken hat, den aber in seiner speziellen Struktur nach uerem An-sehen selbst ein Kenner nicht zu entrtseln vermag. Auf den Achsen von Vorder- und Hinterrdern wie ein anderer Wagen ruhend, hat er mitten zwischen diesen zwei grere Rder, und diese sind es, welche von der Maschine eigentlich in Bewegung gesetzt werden. Wie? lt sich zwar ahnen, aber nicht sehen. Zwischen den Vorderrdern erhebt sich, wie aus einem verschlossenen Rauchfang, eine Sule von ungefhr 15 Fu Hhe, aus welcher der Dampf sich entladet. Zwischen den Vorder- und Mittelrdern erstreckt sich ein gewaltiger Zylinder nach den Hinterrdern, wo der Herd und Dampf--kessel sich befindet, welcher von einem zweiten, vierrderigen, angehngten Wagen aus mit Wasser gespeist wird. Dieser hintere Wagen nmlich, auf welchem der Platz fr das Brennmaterial ist, hat auch einen Wasserbehlter, aus welchem Schluche das Wasser in die Kanle des eigentlichen Dampswagens leiten. Auer-dem bemerkt man eine Anzahl von Rhren, Hhnen, Schrauben, Ventilen, Federn, die alle wahrzunehmen mehr Zeit erfordert als uns vergnnt war. berdies nahm das ruhige, umsichtige, Zutrauen erweckende Benehmen des englischen Wagenlenkers uns ebenso in Anspruch. Wer mchte in einem solchen Mann nicht den ganzen Unterschied der modernen und der alten, wie der mittleren Zeit personifiziert erblicken! Jedes krperliche Geschick, welches gleichwohl nicht fehlen darf, tritt bei ihm in den Hintergrund, in den Dienst der verstndigen Beachtung auch des Kleinsten als eines fr das Ganze Wichtigen. Jede Schaufel Stein-kohlen, die er nachlegte, brachte er mit Erwgung des rechten Maes, des rechten Zeitpunktes, der gehrigen Verteilung auf den Herd. Keinen Augenblick mig, auf alles achtend, die Minute berechnend, da er den Wagen in Bewegung zu setzen habe, erschien er als der regierende Geist der Maschine und der in ihr zu der ungeheuren Kraftwirkung vereinigten Elemente. Als der Dampf sich stark zu entwickeln begann, regnete es aus der sich ugen-blicklich bildenden Wolke durch die etwas rauhe Morgenluft auf uns herab; ja, der Gegensatz der glhenden Dmpfe und der Atmosphre machte, da zugleich ein Hagelstaub niederfiel. Unter diesen und hnlichen Wahrnehmungen verstrich die Zeit. Die Landwehrmusik verkndigte den Beginn der Feierlichkeit. Auf einer 28. u. O, Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. Iii. 2

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 113

1893 - Hannover : Hahn
113 'Schweidnitz (25 T. E.) hat große Gewerbthätigkeit und leb- haften Handel. Glatz (14 T. E.) an der Glatzer Neiße. Fst. Fast die gleiche Größe erlangen mehrere Dörfer im Industrie- bezirk. Meilenlauge Häuserreihen. Langenbielau (16 T. E.) ist sogar größer als Glatz. c. Rgb. Lieg nitz, der n.-w. Teil von Schlesien. oliegnitz (50 T. E.) Rgst. an der Katzbach. Knotenpunkt der n.-w. Straßen. Schlachten bei Liegnitz (1241, 1760, 1813). 'Gr. Glogan (20 T. E.) Brückenst. an der Oder. Fst. Grünberg (17 T. E.). Weinbau. «Görlitz (66 T. E,) an der Görlitzer Neiße, sehr schön gelegen (Straße nach Böhmen). Industrie. Hier im S. liegt noch eine Reihe kleinerer gewerbetreibender Städte, sowie Bäder (Warmbrunn). 6) "^Brandenburg (40000 qkm, 41/5 Mill. E.), die „Mark", iu der Mitte des Landes. Rgb. Potsdam und Frankfurt nebst dem Stadtbezirk Berlin. a. Berlin, die Hptst. Preußens und des Reiches liegt im Mittel- puukt der Prv. an der untern Spree. Sie erwuchs aus zwei Fischerdörfern, Berlin und Kölln, die am Spreeübergange, wo fester, hügeliger Boden an den Fluß tritt, sich in zwei Städte umgestalteten. Diese vereinigten sich mit einander, traten der Hansa bei und die Stadt blühte auf. Aber erst als die Hohen- zollern (Ende des 15. Jahrh.) ihre Residenz an die Spree verlegten, war der Grund zu der heutigen Größe gegeben. Anfang des 17. Jahrh.: 14 T. E., jetzt: 1700000 E. Zum Kreuzuugspuukt der Straßen wie geschaffen, zog Berlin als Residenz des immer mehr aufstrebenden Staates die Handelswege von allen Himmelsrichtungen an sich; die Industrie entwickelte sich zu hoher Blüte; Prachtbauten verschönerten besonders in diesem Jahrh. die Stadt. Wissen- schaftliche Institute. Größte Univ. des Reiches. Bei der steten Vergrößerung verschmelzen immer mehr Vororte mit der Stadt. Auch ° Charlottenburg stellt sich, nur durch den Tiergarten getrennt, als Vorstadt Berlins dar. b. Rgb. Potsdam, der w. Teil: Havel- und Spreegebiet. vpotsdam (56 T. E.), Hptst. der Prv. und (zweite) Residenzst., verdankt besonders der Vorliebe der Herrscher für die Umgegend (Havelseen) ihre Größe. Sanssouci, Babelsberg. Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. g

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 117

1893 - Hannover : Hahn
117 bieten mitten in der Provinz gehört zum Großherzogtum Hessen. Rgb. Kassel und Wiesbaden. a. Rgb. Kassel, der n.-ö. Teil, das Fuldathal bis an den Taunus und den Westerwald. okassel (77 T. E.) Hptst. in einer größern Ebene an der Fulda, war die ehemalige hessische Residenz. Sammelpunkt der vom untern Main nach N.-O. ziehenden Straßen. — In der Nähe liegt das Lustschloß Wilhelmshöhe, wo Napoleon ge- fangen saß. Fulda (13 T. E.), alte Bischofsstadt an der Fulda. Marburg (15 T. E.) an der Lahn. Univ. 'Hanau (25 T. E.) am letzten Mainknie (Einmündung der Fuldastraße). Fabriken. b. Rgb. Wiesbaden umfaßt den Anteil der Provinz am Rhei- nischen Schiefergebirge, owiesbaden (69 T. E.) in wundervoller, gesunder Lage am Taunus. Vielbesuchtes Bad. ^Frankfurt a. M. (193 T. E.) Sammelpunkt der von O. nach der Mainmündung zielenden Straßen. Handel. Fabriken. Die Bauten erinnern noch an die Glanzzeiten im Mittelalter. Früher Wahl- und z. T. Krönungsstadt der deutschen Kaiser. — Unter den Vorstädten ist Sachsenhausen am wichtigsten. Von den zahlreichen Bädern (Homburg, Nauheim) hat Ems [6332 (£.] au der Lahn die größte Bedeutung. Jährlich ca. 12 T. Kurgäste. Zu Hessen-Nassan gehören auch die Exklaven Rinteln an der Weser und Schmalkalden (Eisen- und Stahlfabrikation) am Thü- ringer Walde, das an die sächsische Exklave grenzt. 11) Westfalen (20200 qkm, 21/, Mill. E.) umfaßt besonders das Sauerland, die n.-w. Wesergebirge und das Tiefland dazwischen. Rgb. Münster, Minden und Arnsberg. a. Rgb. Münster umfaßt den größten Teil des Tieflandes. °Münster (50 T. E.) im Mittelpunkt der Westfälischen Tief- landsbncht. Knotenpunkt wichtiger Straßen. Akademie mit theologischer (kath.) und philosophischer Fakultät. b. Rgb. Minden, die n.-ö. Ecke der Provinz. 'Minden (20 T. E.) an der Weser, wo diese ins Tiefland tritt (Fst.). Straße Berlin - *Köfa.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 120

1893 - Hannover : Hahn
120 Ohne nennenswerte Hafenplätze, im S.-W. mit weiten Mooren bedeckt, ist es ohne größere Städte. 'Oldenburg (24 T. E.) Hpt.- und Residenzst. Zu dem Großherzogtum gehören 2 Enklaven: Birkenfeld im Rgb. Trier und das Fürstentum Lübeck im s.-ö. Holstein. Iii. Die freie Stadt Bremen (255 qkm, 180 T. E.) umfaßt ein kleines Gebiet an der untern Wefer. * Bremen (135 T. E.) an der Weser. Zweite Seehandelsstadt des Reichs. Sitz des „Norddeutschen Lloyd". Bremerhaven (17 T. E.) Vorhafen von ^Bremen. (Das hannoversche Geestemünde vervollständigt die Bremer Hafen- anlagen). Iv. Die freie Stadt Hamburg (414 qkm, 620 T. E.) liegt mit ihrem Gebiet an der untern Elbe. Hamburg (mit den Vororten über 600 T. E.) in äußerst güu- stiger Lage an der Elbe. Erster Seehandelsplatz des Kontinents. Der Fluß ist bis Hamburg den größten Seeschiffen zugänglich; vorzügliche Verbindung mit den anliegenden Marschländern und weiter mit dem Biuueulaude. Deutsche Seewarte. Das preu- ßische ^Altona, sowie Wandsbeck und Ottensen verwachsen immer mehr mit Hamburg. Kuxhaveu [4410 @.] an der Elbmündung ist Vorhafen von Hamburg. V. Die freie Stadt Lübeck (300 qkm, 76 T. E.) liegt mit dem Hauptteil an der Travemünduug. olübeck (gegen 70 T. E.) an der Trave ist von den Ostseehäfen den w. Jndustriebezirken am nächsten gelegen. Es stand in höherer Blüte, als die Ostsee für deu Verkehr uoch größere Bedeutung hatte. Die 3 freien Reichsstädte sind der Rest des (1241 gegründeten, bis 1669 dauernden) einst mächtigen Hansabundes, zu welchem eine große Zahl (85) deutscher freier Reichsstädte gehört habeu. Vi. Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin (13162 qkm, 580 T. E.) erstreckt sich am w. Teile der Ostseeküste von der Elbe bis zur pommerscheu Grenze. Es ist wie die andern Länder eine erbliche Monarchie, jedoch beschränkt durch Stände, welche mit Mecklenbnrg-Strelitz gemeinsam sind. Sie bestehen aus der Ritterschaft, als Vertretern des platten Landes, und der Landschaft, als Vertretern der Städte. J

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 124

1893 - Hannover : Hahn
124 Markt für den Fabrikdistrikt, dessen Waren von hier am besten in der Ebene abgesetzt werden. Messen. Der erste Bücher- markt Deutschlands. Reichsgericht. Univ. D. In Süddeutschland: §.56. Xxii. Das Königreich Bayern (75865 über 5 ^ Mill. E.) dehnt sich w. vom Böhmerwald bis an Württemberg und Hessen aus. Im S. reicht es bis in die Alpen, im N. bis über den Main. Bei der Gründung des deutscheu Reichs hat es sich mehrere Vorrechte zu wahren gewußt. Behufs der Verwaltung zerfällt es in 8 Kreise: a. Ober-Bayern umfaßt das zum größten Teil mit Moor- und Heideboden bedeckte Gebiet zwischen Lech und Salzach. Daher finden sich nur an den Flüssen bedeutendere Orte. * München, mit 386 T. E., die größte Stadt Süddeutschlands, liegt an der Isar, wo dieselbe für die w.-ö. Straßen (Paris- * Straßburg-Wien) zwischen weiten Morästen einen Übergang gestattet. Einst Zollstätte für die Waren aus dem Salzkammer- gut. Hpt.- und Residenzstadt. Prachtbauteu und Kunstschätze. Univ. Bierbrauereien. Industrie und Handel (großer Ge- treidemarkt.) Ingolstadt (18 T. E.), Fst. an der Donau, deckt die Nüru- berger Straße, welche hier den Fluß überschreitet, um nach * München zu gelangen. Getreidehandel. Einst berühmter Sitz der Jesuiten. Reichen hall [3817 (£.] an der s.-ö. Grenze. Salzgewinnung. Berchtesgaden [2300 E.], s.-ö. von Reichenhall, verdankt ebenfalls nur den Salzlagern feine Bedeutung. b. Nieder-Bayern. Straubing (14 T. E.) an der Donau. Getreidehandel. Paff au (17 T. E.) am Zusammenfluß von Inn und Donau. Lands Hut (19 T. E.) an der Isar. Industrie. c. Die Ober-Pfalz umfaßt hauptsächlich das Gebiet der Nab. »Amberg (21 T. E.) Industriestadt an der von ° Pilsen durch die Pforte des Böhmerwaldes nach * Nürnberg ziehenden Straße. 'Regensburg (39 T. E.) am nördlichsten Punkt der Donau, wo die Straßen von N. und N.-O. das Donauthal erreichen, um in diesem weiter nach O. zu ziehen. Bedeutung der Stadt im Mittelalter. Die von Ludwig I. erbaute Walhalla in der Nähe.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 140

1893 - Hannover : Hahn
140 Das Land hat 9 Provinzen. Die wichtigsten Städte sind: «Ostend e (25 T. E.) an der Küste. Überfahrtshafen nach England. Seefischerei. Vielbesuchtes Seebad. 'Brügge (48 T. E.) nahe der Küste. Hptst. Westflanderns. Einst Mittelpunkt des Welthandels, „die Königin des Nordens", ist es jetzt nur ein Schatten seiner früheren Größe. 'Tonrnay (Doornik) (35 T. E.) an der Schelde. Gewerb- thätigkeit. *Gent (150 T. E.) an der Schelde (Kanal nach dem Mündungs- trichter), Hptst. Ostflanderns, ist einer der bedeutendsten Han- delsplätze (Baumwollspinnereien) nud Mittelpunkt des geistigen Lebens seit Gründung der Univ. ^Antwerpen (fast V4 Mill. E.) an der Schelde. Für See- schiffe erreichbar, ist es einer der wichtigsten Seehäfen des Kontinents. Starke Fst. 'Möns (Bergen) mit 25 T. E., hat den bedeutendsten Stein- kohlenbergbau. * Brüssel (180 T. E., mit Vororten fast V2 Mill. E.), Hpt.- und Residenzst. in der Mitte des Landes, ist durch einen Kanal Seefahrzeugen mittlerer Größe zugänglich gemacht. Großartige industrielle Etablissements. Univ. »Löwen (40 T. E.) ist auch ein kleiner Seehafen. Univ. ^Mecheln (52 T. E.) n. von ^ Brüssel. »Namur (30 T. E.) an der Maas. Bedeutende Eisenerzlager. Industrie. Fst. zum Schutz der Straßen von Frankreich her. * Lüttich (150 T. E.) an der Maas. Kohlen- und Eisenlager. Großartige Industrie. Univ. ^Verviers (50 T. E.), dicht an der preußischen Grenze. In- dnstrie (Tuchwaren). Durch Personalunion mit Belgien verbunden ist der (für beständig neutral erklärte) Kongo st aat. D. Das Grotzherzogturn Luxemburg. §. 60. Zwischen Deutschland, Belgien und Frankreich gelegen, hat es 2600 qkm mit 210 T. E., die vorwiegend kath. und fast durchweg deutschen Stammes sind. Es ist eine konstitutionelle, erbliche Mo- narchie. Von den europäischen Großmächten ist es für neutral erklärt, befindet sich aber im deutschen Zollverbande. Luxemburg (18 T. E.) Hptst.

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 150

1893 - Hannover : Hahn
150 ^ Gratz (115 T. E.), malerisch an der Mur gelegen (Straße von Wien), ist durch den Reichtum der Gebirge an Kohlen und Eisen bedeutende Fabrikstadt geworden; zugleich Randstadt nach den ungarischen Ebenen. Univ. »Marburg (20 T. E.) an der Drau, wo die Straße Wien- *Gratz den Fluß überschreitet, um dann nach * Briest einerseits und Budapest andrerseits abzubiegen. Leobeu [6513 (£.] an der Mur. Eisenindustrie. 7) Das Herzogtum Krain umfaßt die s.-ö. Teile der Alpen (s. von Steiermark und Kärnthen). »Laibach (30 T. E.) in einer Thalebene der Sau. Knotenpunkt wichtiger Straßen (Wien - *Gratz - Trieft). Jdria hat nach Almaden (Spanien) die größten Quecksilber- ertrage in Europa. 8) Die gesürstete Grafschaft Görz mit Gradisca, die Markgrafschaft Jstrien und die reichsunmittelbare Stadt Trieft stehen unter einem gemeinsamen Statthalter. 'Görz (22 T. E.) liegt in wohlangebantem Thale. * Tuest (120 T. E,, mit Vororten 160 T. E.) ist der Haupt- Hafen Österreichs (Österreichisch-ungarischer Lloyd). Der Ver- kehr wird noch mehr steigen, wenn das Hinterland mehr durch Bahnen erschlossen sein wird. 'Pola (mit Vororten 40 T. E.) mit gutem Hafen am S.-Ende von Jstrien. Der wichtigste Kriegshafen des Staates. 9) Das Königreich Dalmatien, der Küstenstreifen (nebst Küsteninseln) w. von Bosnien und der Herzegowina, hat nur kleinere Orte an der Küste: Zara (14 T. E-) Hptst.; Spalato (16 T. E.), Verbindung mit Bosnien; Ragusa [7200 (£.], Handel mit der Herzegowina; Eattaro [3000 E.j, Handel mit Montenegro. Es ist einer der großartigsten Kriegshäfen der Welt. Unter den Küsteninseln hat Lissa wegen des Kriegshafens Be- dentnng. 10) Das Königreich Böhmen, zwischen Böhmerwald und Sudeten. *Prag (183 T. E>, mit Bororten 323 T. E.) an der Moldau in weitem Thalkessel. Centrum der Hauptverkehrsstraßen. Zahlreiche Fabriken. Älteste Univ. in Mitteleuropa. c>Pilsen (50 T. E.) an der Hauptstraße von *Prag nach Bayern. Steinkohlenlager. Industrie.
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TM Hauptwörter (200)200

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